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Für kluge Köpfe!

Der perfekte Fahrradhelm

Ein Fahrradhelm ist lästig? Zerstört die Frisur? Falsch gedacht! Denn der richtige Kopfschutz kann Leben retten – und sieht dabei auch noch lässig aus. Ein Überblick über Technologien und Modelle.

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Inhaltsverzeichnis
Zwei Radfahrer mit Fahrradhelm unterwegs

© Sebastian Stiphout / FOCUS E-BIKE

Früher behalf man sich mit Lederhaube, Schirmmütze oder Hartschale, um den Kopf bei einem Sturz vom Rad vor Verletzungen zu schützen. Ein moderner Fahrradhelm ist dagegen ein echtes High-Tech-Wunder. Trotzdem trugen – über alle Altersgruppen hinweg – noch 2018 nur 18 Prozent der Fahrradfahrer in Deutschland einen Fahrradhelm.
Dabei gibt es heute innovative Materialien für Dämpfung und Tragekomfort, Systemhelme beugen durch integrierte LEDs Unfällen vor, koppeln sich via Bluetooth mit dem Smartphone, registrieren dank GPS und Sensorik Stürze automatisch und alarmieren über Apps Notfallkontakte oder Rettung. Eine Fahrradhelm-Pflicht gibt es in Deutschland nach wie vor nicht. Ausnahme: die S-Pedelecs-Regelung. Aber selbst die ist in ihrer gesetzlichen Formulierung ziemlich schwammig.
Dass ein passender Kopfschutz im zunehmend schneller werdenden Straßenverkehr allerdings eine rundum sinnvolle Sache sein kann, belegt die Statistik: Laut Unfallforschung der Versicherer (UDV) bleiben bei einem Unfall etwa 73 Prozent der helmbewehrten Radfahrer am Kopf unverletzt. Ohne Helm sind es dagegen nur 46 Prozent. Grund genug, sich mit den wichtigsten Fragen rund um den Kopfschutz auseinanderzusetzen.

Wann gilt ein Fahrradhelm als sicher?

Um in der EU verkauft werden zu dürfen, müssen Fahrradhelme gemäß der Norm „EN 1078 + A1:2012“ geprüft sein und die CE-Kennung tragen. Andere Fahrradhelme dürften also gar nicht im Regal liegen. Beim Kauf über Online-Plattformen sollte man allerdings genau hinsehen. Seit 2018 sind auch Web-Händler verpflichtet, ausschließlich ordnungsgemäße Ausrüstung anzubieten.

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Wie wird ein Fahrradhelm geprüft?


Die EN-Norm sieht vor, sogenannte Prüfköpfe mit Massen zwischen 3,1 und 6,1 Kilogramm aus unterschiedlichen Höhen auf unterschiedlich geformte Stahlplatten fallen zu lassen: aus 1,5 Meter Höhe und mit einer Aufschlaggeschwindigkeit von 19,5 km/h auf eine flache Ebene. Mit einer Aufschlaggeschwindigkeit von 16,5 km/h aus einer Höhe von 1,1 Metern auf die Kante eines dachförmigen Ziels.

Was ist das MIPS-System?

Während den normierten Tests für die Sicherheit eines Helmes immer ein frontaler Aufprall zu Grund liegt, sieht die Realität bei Fahrradunfällen anders aus. Statistiken zeigen, dass Biker oft in einem Winkel von etwa 45 Grad zu Boden stürzen. Dadurch entsteht eine plötzliche Kopf-Rotation – eine große Gefahr für unser Gehirn. Aus Schweden stammt daher das sogenannte MIPS-System für Fahrradhelme. Dabei werden Helm und Kopf durch eine dünne Kunststoffschale entkoppelt. Das heißt: Der Kopf kann sich unter dem Helm minimalst bewegen und der Aufschlag endet für das Hirn in der Regel glimpflicher. Dieses System setzen inzwischen viele renommierte Hersteller ein – oder haben ein eigenes Konzept mit einem vergleichbaren Effekt entwickelt.

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Welche Eigenschaften sollte ein Fahrradhelm aufweisen?


Das hängt stark vom angedachten Einsatzzweck ab. Die Deutsche Verkehrswacht nennt folgende allgemeine Merkmale zur Orientierung:

  • Luftkanäle und ein einfach zu verstellendes Riemensystem mit breiten Befestigungsriemen
  • breite, hautfreundliche Kinnriemen
  • Verstellschnallen, die sich einfach, aber nicht zu leicht einstellen lassen, sodass der Helm fest auf dem Kopf sitzt, ohne zu wackeln

Gute Helme basieren meist auf dem In-Mold-Verfahren. Dabei werden Schale und Hartschaum zu einem Helmkörper verschweißt. In-Mold-Helme sind zudem sehr leicht und langlebig.

Wie finde ich einen passenden Fahrradhelm?

Die Helmgröße orientiert sich am Kopfumfang. Den kann man selbst messen: mit einem Maßband circa einen Zentimeter über den Augenbrauen und den Ohren den Umfang des Kopfes bestimmen. Helme werden aber oft auch in amerikanischen Größen (S, M usw.) ausgezeichnet. Die Werte können von Hersteller zu Hersteller variieren. Der Helm ist richtig eingestellt, wenn er waagrecht sitzt, die beiden Riemen um das Ohr herum ein Dreieck bilden und nichts wackelt, wenn der Kinnriemen und das Verstellsystem (Kopfring) fest angezogen sind.

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Wie lange kann ich einen Fahrradhelm benutzen?


Sobald ein Fahrradhelm einmal den Kopf bei einem Aufprall geschützt hat, ist ein neuer Helm fällig. Selbst wenn äußerlich keine Schäden erkennbar sind, kann die Schutzwirkung deutlich eingeschränkt sein. Auf Gebrauchtkäufe daher lieber verzichten.

SPEZIALIZED – S-Works Prevail II

Specialized S-Works Prevail II

© Velomotion

Der sehr leichte und sehr gut belüftetete Rennradhelm ist mit ANGi-Sensor und MIPS-System ausgestattet. Der „Angular and G-Force Indicator“ (kurz ANGi) ist ein Notfallsystem mit Beschleunigungsmesser, Sturzerkennung und Ortung. Im Falle eines Falles kann das System automatisch eine Nachricht an einen zuvor festgelegten Kontakt schicken – inklusive der GPS-Koordinaten des Unfallorts.

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LAZER – Urbanize

Lazer Urbanize

© Velomotion

Der niederländische NTA-Standard für S-Pedelecs fordert von Helmen eine 40 Prozent höhere Schockabsorption. Der Urbanize bietet diesen Schutz. Das Visier kann nach oben gedreht werden, die aufladbare Rückleuchte sorgt für gute Sichtbarkeit. Im Lieferumfang ist ein Winter-Kit (Ohrenpolster und Schaumstoffstopfen für die Lüftungsöffnungen) enthalten.

UVEX – City-Light

Uvex City-Light

© Velomotion

Wie der Name es sagt: Dieser Helm setzt auf Sichtbarkeit. An der Oberschale befinden sich insgesamt 32 LEDs, die nach hinten rot und an der Vorderseite blau leuchten. Dabei kann man zwischen stehendem, blinkendem und fadendem Licht wählen. Mit dem UVEX-3D-IAS-System lässt sich der City-Light gut an die individuelle Kopfform anpassen.

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LIVALL – BH51M Neo

Livall BH51M Neo

© Velomotion

Der Leuchtring rund um den Helm wird durch einen integrierten Helligkeits- und Verzögerungssensor gesteuert. Die Beleuchtung aktiviert sich bei Dämmerung und Dunkelheit automatisch. Bremslicht, Blinker, Notfallsensor: Der Livall setzt auf smarte Features. Ein Alarm meldet, falls die Verbindung zum Smartphone abreißt.

POC – Coron Air

POC Coron Air

© Velomotion

Der Integralhelm (inklusive Kinnschutz) wurde zusammen mit POC-Team-Athleten entwickelt. Wert wurde dabei auf die Downhill- und Enduro-Rennzulassung gelegt. Der Coron Air verfügt über das SPIN-System, welches die Rotationsenergie absorbieren soll. Zudem ist der Nacken zusätzlich geschützt. Große Öffnungen versprechen trotz geschlossener Bauart eine gute Belüftung.

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ABUS – Smiley 2.1

Abus Smiley 2.1

© Velomotion

Der für Kinder und Babys entwickelte Helm soll Sicherheit bei Fahrten im Kindersitz, Trailer oder auf dem Laufrad bieten. Die speziell geformte Schale lässt sich gut über Hinterkopf und Schläfen ziehen. Für sicheren Halt wird der Smiley über das leicht zu justierende Zoom-Evo-Kids-Verstellsystem auf die Kopfform angepasst.

Hinweis der Redaktion: Im Sinne einer besseren Lesbarkeit unserer Artikel verwenden wir kontextbezogen jeweils die männliche oder die weibliche Form. Sprache ist nicht neutral, nicht universal und nicht objektiv. Das ist uns bewusst. Die verkürzte Sprachform hat also ausschließlich redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung. Jede Person – unabhängig vom Geschlecht – darf und soll sich gleichermaßen angesprochen fühlen.

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